Freizeit AG
Seit drei Jahren kommen jeden Freitagnachmittag zwischen 15 und 20 Kinder in das Klassenzimmer direkt neben dem Pausenhof. Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler sind längst auf dem Weg ins Wochenende und trotzdem bleiben die Dritt- und Viertklässler noch da. Denn auch für sie beginnt nun die Freizeit – in der Freizeit AG der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) Müllheim- Badenweiler.
Basteln, Kochen, draußen Spielen, Backen. Manchmal sogar im Bach wandern, jede Woche überlegen sich die jugendlichen Leiterinnen und Leiter der KjG etwas Neues. „Wir wollen den Kindern etwas bieten, sie sollen Spaß bei uns haben“, sagt Marie, die sich seit anderthalb Jahren in der Michael-Friedrich-Wild-Grundschule engagiert. Neben dem Spaß sollen die Kinder aber auch das lernen, was kirchliche Jugendarbeit ausmacht: Werte. Dazu gehören auch die Regeln, die sich Kinder und Leiter selbst gegeben haben. So kann ein abstrakter Begriff wie Nächstenliebe unkompliziert gelebt werden. Die ehrenamtlichen Leiter der KjG wollen ihr christliches Menschbild vorleben.
Je vier Leiter sind pro Termin für die Kinder da. Sie bereiten die AG vor und leiten sie. Insgesamt sind zwölf Leiterinnen und Leiter an der Freizeit AG beteiligt, die sich abwechseln, da nur wenige Jugendliche Zeit für ein wöchentliches Engagement haben. Eine Koordinatorin behält den Überblick. Von den zwölf Leitern sind drei häufiger in der AG, damit die Kinder sich an feste Ansprechpartner gewöhnen können. Die KjG legt großen Wert auf die Kompetenz ihrer Leiter. Deshalb besuchen alle an der AG Beteiligten den Gruppenleitergrundkurs. Außerdem helfen zusätzliche Fortbildungen. Aus Mitteln des Jugendbegleiterprogramms erhalten die Jugendlichen für ihren Einsatz eine Aufwandsentschädigung.
Auch die Schule profitiert vom Engagement der Jugendlichen, da sie das Nachmittagsangebot bereichern. Von Anfang an hat Rektorin Barbara Dobuszweski die KjG unterstützt. In der Pilotphase half auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Diözesanverband Freiburg mit Bildungsreferentin Heike Willmann.
„Wir sind froh, dass wir den Schritt in die Schule gewagt haben“, sagt Felix. Er ist Pfarreileiter der KjG und freut sich über die Gelegenheit, auch Kinder aus Familien anzusprechen, die sonst den Weg zu Angeboten der KjG eher nicht finden. „Früher haben wir auch mal Gruppenstunden in unseren Räumen bei der Kirche angeboten“. Als immer weniger Kinder kamen, entschloss sich die Leiterrunde der KjG, gemeinsam mit der Grundschule etwas Neues zu probieren. Und es hat geklappt.